Wunddokumentation
Einleitung
Wund-Apps unterstützen bei der digitalen Dokumentation, Vermessung und Überwachung von Wunden sowie bei der Auswahl geeigneter Behandlungsmaterialien.
Wichtige Features, die bei der Bewertung von Wund-Apps berücksichtigt werden sollten, sind:
- Automatische Wundvermessung: Präzise Erfassung von Wundgrößen, z. B. mithilfe von Fotos und Kalibrierungsmarkern.
- Dokumentationsfunktionen: Leitliniengerechte und flexible Erfassung von Wunddaten, einschließlich Text, Bildern und optionaler Pflichtfelder.
- Produktempfehlungen: Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Materialien basierend auf Wundstatus und Kriterien.
- Datenmanagement: Speicherung, Export und Integration der Dokumentationen in Praxissoftware oder als PDF.
- Teamkommunikation: Echtzeitzugriff und kollaborative Funktionen zur Unterstützung im Behandlungsteam.
- Benutzerfreundlichkeit: Intuitive Bedienung, Offline-Verfügbarkeit und einfache Schulungsmöglichkeiten.
- Datenschutz: DSGVO-Konformität, inklusive sicherer Speicherung und Zugriffskontrolle.
- Visualisierung des Heilungsverlaufs: Fotogalerien, Overlayfunktionen und Diagramme zur Verlaufskontrolle.
- Interoperabilität: Schnittstellen zu anderen Systemen und Geräten, wie Praxissoftware oder digitalen Einwilligungslösungen.
Softwarelösungen
Software | Anbieter | URL | |
---|---|---|---|
0 | WundDoku App | DRACO | draco.de/wunddoku-app |
1 | Healico | Healico | healico.de |
2 | WundApp | WundApp | wundapp.at |
3 | imitoWound | imito AG | imito.io/de/imitowound |
4 | Cutimed Wound Navigator | Essity | essity.de/cutimed |
5 | Wundera | Wundera | wundera.health |
6 | Die WundApp | Lohmann & Rauscher | lohmann-rauscher.com/de-de/wundapp |
7 | Simply Wound App | Hartmann | hartmann.info/simply-wound-app |
8 | WoundDesk | WoundDesk | wounddesk.com |
9 | Recom WundApp | Ascom | ascom.com/recom-wundapp |
Forschung
Eine Studie von Nair (2018) zeigte, dass Smartphone-Apps für digitale Wundbilder die Produktivität in der Wunddokumentation und -analyse steigern, indem sie Zeit (27 Stunden täglich in einem Zentrum mit 10 Pflegern) und Kosten sparen und genaue Messungen ermöglichen. (Nair 2018) Bradshaw et al. (2011) entwickelten eine klinische Leitlinie und Kompetenzcheckliste, um die Konsistenz und Genauigkeit der Wundfotografie zu verbessern, was die Dokumentation und Kommunikation zwischen Klinikern optimierte. (Bradshaw, Gergar, und Holko 2011) Murphy et al. (2006) fanden heraus, dass digitale Bilder nach Training und mit einem Bewertungstool eine zuverlässige Alternative zur traditionellen Wundbeurteilung am Krankenbett bieten, was die Effizienz und den Zugang zu Expertise an entfernten Standorten erhöht. (Murphy Jr u. a. 2006)
Die Studie „Navigating artificial intelligence in home healthcare: challenges and opportunities in nursing wound care“ untersucht die Wahrnehmungen von Pflegekräften in der kommunalen häuslichen Pflege hinsichtlich der Wundversorgung sowie die Chancen und Herausforderungen der Integration von KI-Technologien. Dafür wurde eine explorative qualitative Studie mit semistrukturierten Interviews bei 14 registrierten Pflegekräften aus zwei schwedischen Gemeinden durchgeführt, deren Daten induktiv analysiert und aus der Perspektive von „Logic of Care“ (Annemarie Mol) interpretiert wurden. Die Ergebnisse zeigen drei miteinander verbundene Dimensionen der Wundversorgung auf: relationale, verkörperte und adaptive Praktiken. Die Pflegekräfte betonten dabei die Bedeutung von Vertrauen und Kontinuität (relational), sinnlicher Wahrnehmung durch Berührung, Sehen und Riechen (verkörpert) sowie Improvisation und Situationsbewusstsein in unstandardisierten Umgebungen (adaptiv) als zentrale Aspekte ihrer Arbeit. Während KI administrative und diagnostische Prozesse unterstützen könnte, äußerten die Pflegekräfte Bedenken, dass die aktuellen KI-Systeme die relationalen, sensorischen und adaptiven Aspekte der Pflege nicht ausreichend erfassen können, was ihre Eignung für die ambulante Wundversorgung in Frage stellt. (Karnehed u. a. 2025)
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